Chewra Kaddisha

 

"Heiliger Verband". Beerdigungsbruderschaft. Dieser Bruderschaft einer Gemeinde obliegt es, die rituellen Handlungen auszuführen, die mit dem Tod , der rituellen Reinigung des Toten und der Beerdigung verbunden sind. Zur Chewra Kaddisha werden nur fromme und ehrenhafte Männer und Frauen zugelassen. Es gilt als Ehre, einen Verstorbenen zu versorgen. Es gehört zu den Mizwot, die beim jüngsten Gericht besonders gewertet werden.

Halacha

 

Die Halache umfasst alle gesetzlichen Vorschriften, nach denen der gesamte Lebensbereich und die Lebensführung eines gläubigen Juden geregelt ist. Die Verhaltensregeln sind in schriftlichen Überlieferungen wie der Mischna, dem Talmud, der Mischne Thora und dem Schulchan Aruch festgehalten.

 

Jiddisch

 

Die jiddische Sprache hat sich vor rund tausend Jahren bei ashkenasischen Juden entwickelt und hat sich in weiten Teilen Europas verbreitet. Es wir auch heute noch, vor allem bei orthodoxen Juden mit Wurzeln im Osten Europas, gesprochen. In die Sprache sind mittelhochdeutsche, hebräische, aramäische und slawische Anteile eingeflossen. Man unterscheidet das ostjiddische und das westjiddische Idiom. Die Aufzeichnungen erfolgten in hebräischen Schriftzeichen.

Es gibt auch heute noch Gegenden, in denen jiddische Sprachanteile vorhanden sind. In der Gemeinde Schopfloch hat sich das Borech habo ziemlich rein erhalten.

Aber auch im südlichen Münsterland waren in den Nachkriegsjahren und auch vereinzelt heute noch jiddische Begriffe erhalten. Suss für Pferd und Kisch für Kuh, Katzoff für Metzger waren allgemein gebräuchlich.

In ganz Deutschland versteht man Maloche, beschummeln, Macke, Meschugge, Stuss, Tinnef, Zocken und viele andere Wörter

 

 

 

Jüdischer Friedhof

 

Der jüdische Friedhof heisst auf hebräisch Bejt olam, das Haus der Ewigkeit. Er ist nach der jüdischen Vorstellung für die Ewigkeit angelegt. Er kann nicht aufgehoben und anders genutzt werden. Andere Ausdrücke sind auch Bejt hachajim = Haus des Lebens oder kewer awot = Grab der Eltern. Auch der "Gute Ort" ist ein gängiger jüdischer Begriff. Die ursprüngliche Form der Grabsteine war die einer schlichten Platte mit halbrundem Bogen nach oben. Die Beschriftung war hebräisch. Nach und nach passten sich die Grabsteine der Mode auf den christlichen Friedhöfen an. Zunächst wurde die Beschriftung auf der einen Seite auf hebräisch , auf der Rückseite auf Deutsch angefertigt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen riesige Monumente in Mode, oft auch steinerne menschliche Figuren - eigentlich auf jüdischen Gräbern undenkbar. In den letzten Jahren herrschen durch den Import russischer Grabmoden, bunte Farben auf den Steinen vor.

Menora

 

Der Menora Leuchter hat sieben Arme für die Aufnahme von sieben Kerzen. Der Leuchter und die Kerzen haben keine religiöse oder rituelle Bedeutung. Die Menora stellt das Staatswappen Israels dar.

Der Chanukka Leuchter wird zu dem achttägigen Chanukka Fest gebraucht. Jeden Tag wird eine Kerze mehr angezündet. Die neunte Kerze (Wächterlicht) dient zum Entzünden der übrigen Kerzen.

Mesusa

 

Eine Kapsel aus Holz oder Metall, die am rechten Türpfosten befestigt wird. Sie enthält Passagen aus der Thora. Gläubige Juden berühren sie mit den Fingerspitzen, wenn sie das Haus verlassen oder betreten. Die Mesusa soll den Menschen an Gott erinnern und ihn zur Erfüllung der Gebote anhalten.

Mikwe

 

Die Mikwe ist ein jüdisches Ritualbad. Sie dient weniger der körperlichen Reinigung. Sie soll die rituelle Reinhait (tahor) herstellen. Bestimmte Dinge erfordern den Besuch der Mikwe. So muss nach der Berührung eines Toten, nach Geburt oder Menstruation, aber auch nach bestimmten Erkrankunge die rituelle Reinheit durch Untertauchen in der Mikwe wieder gewonnen werden. Auch neues oder verunreinigtes Geschirr muss durch Untertauchen in der Mikwe "gekaschert" werden.

Zur ausführlichen Beschreibung der Mikwe

Pessach

 

Pessach, ein siebentägiges Fest der Befreiung und des Neuanfangs. Es erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Es beginnt mit dem Sederabend, dem Verzehr ungesäuerter Brote (Mazzes) und bestimmter ritueller Speisen. Es wird die Pessach - Haggada gelesen. Das ist die Geschichte der Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Knechtschaft. Das Pessach Fest fällt meist mit dem christlichen Osterfest zusammen.

Shabbat

 

Der allwöchentliche Shabbat ist ein Tag der Ruhe und erinnert an das Ausruhen Gottes nach der Erschaffung der Welt. Das vierte Gebot zur Heiligung des Shabbats ist wie die Beschneidung ein Zeichen des Bundes von Gott mit dem Volk Israel.

Der Shabbat dauert von Freitag Abend bis Samstag Abend. Er wird feierlich mit Lichterzünden und einer bestimmten Speisefolge begangen. Der folgende Tag ist ein Tag der absoluten Ruhe. Zahreiche Vorschriften verbieten viele Dinge. Beendet wird der Tag mit der Hawdala Zeremonie.

Thora, Thanach

 

Die Thora sind die 5 Bücher Mose. Der Tanach umfasst die Thora, die Propheten (Newim), die Schriften (Ketuwim) und die Überlieferungen (Masoret).

Thora, Newim, Ketuwim und Masoret umfassen die Schriften, die den Christen als "Altes Testament" bekannt sind.

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