Juden in Usbekistan

Buchara * Foto N. Heumann

 

Bereits im 5. Jahrhundert vor Christus, also zu Zeiten des babylonischen Exils des jüdischen Volkes, wanderten Juden über Persien nach Zentralasien. Sie siedelten in Usbekistan. Sefardische Bräuche kamen erst im 18. Jahrhundert durch einen reisenden Juden in das Land. Aschkenasische Juden wanderten aus Deutschland und Westrussland nach Usbekistan.

In Usbekistan gibt es diese zwei jüdischen Glaubensrichtungen: Die sefardisch geprägten bucharischen Juden und die aschkenasischen Juden. Bei der Begräbniskultur sieht man auf den gemeinsam genutzten Friedhöfen die liegenden Grabsteine der sefardischen Juden neben den stehenden Steinen der Ashkenasim. In neuerer Zeit kam der Einfluss der sowjetischen Grabkultur hinzu. Jetzt tauchen auf den Steinen Fotos der Verstorbenen auf - für orthodoxe Juden ein Greuel.

Bucharisch ist die Sprache der usbekischen Juden. Es ähnelt dem Tadschikischen, etwa so wie das Jiddischen dem Deutschen. Diese Sprache ist ein Dialekt des Persischen. Es ermöglichte den Verkehr mit den Nachbarn, Gedichte und Lieder wurden in Buchari vorgetragen. Es war die Sprache der Synagoge mit deutlich hebräischen Wurzeln. 

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wanderte der größte Teil der Juden Usbekistans nach Amerika, Israel und Europa aus. In Wien, Hannover und Düsseldorf gibt es große bucharische Gemeinden. In Usbekistan gibt es nur noch sehr wenige Juden. Die Gemeinden können so auf Dauer nicht weiter bestehen.