Nicht mehr bestehende Friedhöfe

 

Schließlich gab es noch Friedhöfe, deren Lage zwar mehr oder weniger genau bekannt ist, von denen aber keine Spur geblieben ist.

- Das erste Ansiedlungsgebiet für Juden nach der osmanischen Eroberung lag im Raum Sirkeci/Eminönü. Dort hatten sie einen Friedhof, dessen Lage wir nicht kennen. In dem Gebiet sollen 1569 bei einem der zahlreichen Stadtbrände, die die Stadt bis in die neueste Zeit heimsuchten, nicht weniger als 15 Synagogen abgebrannt sein. Enteignungen für Bauprojekte wie die Yeni Valide Camii zwangen die Bewohner, dieses Stadtgebiet und ihren Friedhof zu verlassen.

- Ebenso ohne Spuren verschwunden ist der Friedhof in Balat, und auch dessen 'Nachfolger' vor den Stadtmauern, beim Edirnekapı, ein Glied in der Kette von Friedhöfen aller Bekenntnisse, der vor den Theodosianischen Landmauern vom Marmarameer bis zum Goldenen Horn reicht, gibt es nicht mehr. Wohl um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde auf seinem Grund die Großbäckerei 'İstanbul Halk Ekmek Fabrikasi' errichtet.

- Nördlich des Goldenen Horns, in Kasımpaşa, mußte der Friedhof dem Bau einer Moschee weichen, ihn zu ersetzen wurde 1583 der bis heute bestehende Friedhof in Hasköy angelegt.

- Kuruçeşme war ebenso wie das benachbarte Ortaköy überwiegend von nicht-Muslimen bewohnt. Es gab dort vier Friedhöfe, je einen jüdischen, armenischen, griechischen und islamischen. Die beiden letzteren bestehen noch, vom armenischen waren um 1985 nur noch einige Grabsteinfragmente erkennbar, und vom jüdischen, der wohl dem armenischen benachbart war, fehlt jede Spur.

 

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