Juden in Prag

 

Prag ist das älteste und bedeutendste jüdische Zentrum in Europa. Bereits im 9. jahrhundert lassen sich Juden als Händler auf den Prager Märkten nachweisen. Zunächst auf der Kleinseite der Moldau unterhalb des Hradschin, dann im heutigen Stadtteil Josefov entstand ein bedeutendes Kulturzentrum.

Obwohl den Juden weitgehende Rechte, wie den anderen Bewohnern auch,  zugestanden wurden, kam es im Mittelalter zu einer Verschlechterung der Situation.

Die jüdische Altstadt mit dem alten Friedhof ist weitgehend unzerstört erhalten. Oft sind es nur die Fassaden, die stehen geblieben sind, als 1893 die alte Judenstadt wegen der katastrophalen hygienischen Verhältnisse entkernt und niedergerissen wurde. Auf engem Raum finden sich die Altneusynagoge, die älteste Synagoge aus dem 13. Jahrhundert, die Pinkassynagoge unmittelbar am Friedhof mit der Gedenkhalle für die Prager Opfer der Shoah, das jüdische Rathaus und die Maiselsynagoge, die hohe Synagoge, die Zeremonienhalle, die Klausensynagoge, die Jerusalemer Synagoge und die Spanische Synagoge.

Der älteste Prager Judenfriedhof befand sich bis zum Jahre 1478 im „Judengarten“ in der Prager Neustadt. Er wurde im 16. Jahrhundert aufgelöst.

In der Innenstaddt und der näheren Umgebung befinden sich drei Friedhöfe, der alte Friedhof im jüdischen Vioertel und die Friedhöfe in Ziskov.

In den Prager Vorstädten Liben, Smichov, Karlin, Michle, Vinorhady und Bubny stehen noch Reste von Synagogen und Friedhöfen.

Foto: G&W Heumann