Jüdisches Leben in Auscha

 

 

Die Synagoge von Auscha - Wiki Commoms - Foto H2k4

 

Auscha (Ustek) ist eine kleine Ortschaft im Bezirk Leitmeritz im nordwestlichen Tschechien.

"Im ca. 15 Kilometer nordöstlich von Leitmeritz entfernten Auscha (tsch. Usték) sind jüdische Bewohner erstmals 1523 urkundlich erwähnt; um 1570 sollen hier zehn Familien gelebt haben. Als Bewohner ohne Bürgerrechte mussten sie sich 1745 antijüdisch motivierter Übergriffe erwehren, bei denen ihr Eigentum geplündert wurde. Ab der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts wurde ihr Leben in Auscha sicherer. Ihre erste aus Holz gebaute Synagoge wurde 1793 Opfer eines Brandes, bereits ein Jahr später errichten sie einen steinernen Nachfolgebau, der im Laufe der Zeiten mehrfach verändert und bis in die 1930er Jahre benutzt wurde. Der jüdische Friedhof der Juden von Auscha lag beim Dorfe Lhota; hier fanden auch verstorbene Glaubensgenossen aus der Umgebung ihre letzte Ruhe.

Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges belief sich die Zahl der jüdischen Bewohner Auschas auf ca. 100 Personen. Im Herbst 1938 verließen sie die Stadt. Das Synagogengebäude überdauerte die NS-Zeit fast unbeschädigt, wurde dann aber schnell baufällig. Ende der 1990er Jahre begann man mit der Sanierung des Hauses; es dient heute musealen Zwecken." (Klaus-Dieter Alicke)

Im Ort kann heute die sehr schön restaurierte Synagoge besucht werden, das daneben gelegene Rabbinerhaus beherbergt ein kleines Museum.

 

Die restaurierten Schulräume. Foto: h2k4 - Wikipedia Commons

 

Im Keller der Synagoge befanden sich die Wohnung des Lehrers und auch die Schulräume. Die Räume sind restauriert und können besichtigt werden.

Fotos: Dr. Hans-Peter Laqueur, 2021