Juden in Erfurt

Alte Synagoge
Die Alte Synagoge in Erfurt


Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen und zählt derzeit über 200 000 Einwohner (2020). Die Stadt geht vermutlich auf die Gründung  von Bonifatius im Jahre 742 zurück und hatte bald als Handelsplatz Bedeutung. Auch eine Vorläuferkirche des Doms war im 8. Jahrhundert schon errichtet worden.

Im 11. Jahrhundert dürfte die erste jüdische Gemeinde entstanden sein, die im Laufe der Zeit ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Stadt darstellte. Bis zum 15. Jahrhundert wuchs die Zahl der jüdischen Einwohner deutlich an, unterbrochen u.a. vom Pogrom 1349, und genoss zeitweise den Schutz und Anerkennung durch die damalige Obrigkeit.  Ab 1453 mussten alle Juden die Stadt verlassen und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erfolgten keine nennenswerten Niederlassungen mehr.
Ab 1810 erhielten  die  Juden nach und nach volle Bürgerrechte und konnten sich frei entfalten. Sie waren u.a. als Ärzte, Rechtsanwälte, Bankiers und Unternehmer tätig und genossen volle Anerkennung im städtischen Leben.
Im Jahre 1932 lebten rund 1290 Personen jüdischen Glaubens in Erfurt, die jedoch nach Beginn der NS-Herrschaft unter ständigen Verfolgungen und Diskriminierungen litten.  Nach Abwanderungen und grausamen Deportationen war bis 1944 das gesamte jüdische Leben erloschen.

Heute leben wieder etwa 500 Juden in Erfurt.

 

Die Kleine Synagoge - heute Begegnungsstätte

Kleine Synagoge
die kleine Synagoge
Kleine Synagoge
die kleine Synagoge

Fotos Ruth Knester