Die Friedhöfe in Erfurt

 

Einen ersten jüdischen Friedhof dürfte es mit Sicherheit schon vor dem Pogrom von 1349 gegeben haben. Denn aus Archiv-Unterlagen geht hrvor, dass 1375 eine erste un d 1409 eine zweite Erweiterung des Friedhofs erfolgte. Daraus lässt sich auf die Grösse und Bedeutung der jüdischen Gemeinde schliessen.
Ab 1453 mussten alle Juden die Stadt verlassen, in der Folge wurde der Friedhof zerstört und die Grabsteine anderweitig verwendet. Von diesen wurden im 19. Jahrhundert einige Steine bei Bauarbeiten wiedergefunden. Diese aus dem 13. und 14. Jahrhundert stammenden Grabsteine wurden auf dem seinerzeitigen Begräbnisplatz in der Cyriakstrasse aufgestellt. Allerdings fiel auch dieser sog. Alte Friedhof den Zerstörungen der SA im November 1938 zum Opfer und die Steine wurden erneut zerstreut.
In den 1990er Jahren wurde die Örtlichkeit des alten Friedhofs wieder zugänglich gemacht. Eine Anzahl der erhalten gebliebenen historischen Grabsteine konnte huer aufgestellt werden, ausserdem ein Gedenkstein und eine Info-Stele.

Der Neue jüdische Friedhof wurde 1878 eingeweiht, er war erforderlich geworden, weil der das bisherige Gelände nicht erweiterbar war. Das Areal umfasst eine Fläche von 1,44 ha, über 900 Gräber sind heute vorhanden. Die Grabstene weisen eine beachtliche Vielfalt an Formen und Dekor auf, die ältesten Stein datieren aus dem 19. Jahrhundert. Ausserdem wurden hier eine Anzahl historischer Steine aus dem 13. Jahrhundert platziert. Hierzu wird in der neuesten Literatur – Band 2 der „Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte“ (2013) berichtet, dass rund 110 alte Grabsteine erhalten sind, davon 23 vollständig, weitere 87 in fragmentiertem Zustand.

 

 

Auf dem Alten Friedhof

Alter Friedhof
Gedenkstein Alter Friedhof
der Text
der Text
geborgene Steine
geborgene Steine
gerettete Steine
gerettete Steine

auf dem Neuen Friedhof

Fragmente und Details