Jüdisches Leben in Luzern

 

In Luzern werden Juden erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt. Während der Verfolgungen in der Pestzeit um 1348 wurde die jüdische Gemeinde völlig ausgerottet. Die folgenden Jahrhunderte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts sind geprägt durch den Wechsel von Verfolgung und Repressionen. Einzelne Juden, darunter mehrere Ärzte, waren in Luzern tätig.  

Im Jahre 1867 wurde der „Israelitische Kultusverein" gegründet, die spätere „Jüdische Gemeinde Luzern“. Sie hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwa 500 Mitglieder. Die Gemeinde besaß eine Synagoge, eine Mikwe und einen Friedhof. Ein Lehrer und ein Rabbiner waren angestellt. Das Gemeindeleben zeichnete sich durch die Aktivitäten zahlreicher Vereine aus.

Die Gemeinde vergrößerte sich durch den Zuzug von osteuropäischen Juden, die vor den Pogromen in ihren Heimatländern geflohen waren. Sie besaßen eigene Betstuben, da sie sich mit orthodoxer oder chassidischer Ausrichtung nicht in der normalen Gemeinde integrieren ließen.

Während der NS Zeit in Deutschland wurden auch mehrere Luzerner Juden in deutschen Lagern ermordet.

Heute besteht die Gemeinde in Luzern aus 150 Personen. Die Gemeinde war früher eher liberal und ist jetzt orthodox ausgerichtet. In der Stadt bestehen zahlreiche Einrichtungen, die ein jüdisches Leben ermöglichen.

In Luzern befindet sich die Schweizer Zentrale der Lubawitscher Juden, einer mystizistisch ausgerichteten Form des Judentums. Bei Luzern findet man  die Schweizer Talmudhochschule, die Jugendliche auf das Studium zum Rabbiner vorbereitet.