Juden in Halberstadt

Das Wappen von Halberstadt * Wikipedia gemeinfrei

 

Halberstadt liegt im nördlichen Vorland des Harz. Der Ort galt in der neueren Zeit als ein Zentrum der Orthodoxie.

Bereits im frühen 13. Jahrhundert gab es Juden in der Stadt. Sie waren maßgeblich am Fernhandel beteiligt, bei dem die Stadt eine bedeutende Rolle spielte. Nach einer wechselhaften Geschichte mit Vertreibungen und Wiederansiedlungen erfolgte nach 1700 eine größere Ansiedlung von Juden in der Stadt.

Am Ort gab es neben der Hauptsynagoge noch die Klaussynagoge und ein Rabbinerseminar. Es standen mehrere Mikwen zur Verfügung.

Bereits im Jahre 1933 gab es erste Tätlichkeiten der Nazis gegen Juden. Die Verfolgungen setzen sich in besonders drastischer Weise  bis zu den Novemberpogromen im Jahre 1938 fort.

Im Ort gab es nach 1935 ein Ausbildungslager für die Alija, die Auswanderung nach Israel.

Die Hauptsynagoge wurde 1938 zerstört, die Friedhöfe geschändet, die Grabsteine beim Bunkerbau verwendet. Bis 1943 wurden die verbliebenen Juden in Konzentrationslager verschleppt und zum größten Teil ermordet.

In der Stadt hat sich in neuer Zeit eine kleine jüdische Gemeinde gebildet. Seit 1995 gibt es das Moses-Mendelsohn-Seminar, das über jüdische Kultur und Geschichte unterrichtet.