Die Synagogen
Die heutigen Fenster wurden erst bei späteren Renovierungen zur heutigen Form umgebaut, es kam auch eine Tür als Verbindung zur Männersynagoge hinzu.
Die Mikwe wurde im Jahre 1186 erbaut. Sie liegt an der südwestlichen Ecke der Männersynagoge. Das Bad liegt etwa sieben Meter unter der Erde und ist über eine Wendeltreppe zu erreichen.
Im Pestjahr 1348 wurden die Juden beschuldigt, die Pest verursacht zu haben. Sie wurden ermordet, die Synagoge mit den Anbauten zerstört.
Der Neubau begann etwa 10 Jahre später, als die ersten Juden zurückkehrten, auf den Grundmauern der alten Synagoge, aber in gotischem Stil.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts stiftete David Oppenheim die Raschi Jeschiwa, die den alten „Schul" Bau südlich der Synagoge ersetzte. In dem ersten Bau soll „Raschi", der berühmte Rabbi Schlomo ben Jizchak, Kommentator des Tanach und des Talmuds, unterrichtet haben. Ob er auf dem bekannten „Raschi – Stuhl" gesessen hat, ist fraglich und eher der Legende zuzuordnen.
Der Anbau wurde in seiner langen Geschichte mannigfaltig genutzt: Als Wohnung für die jeweiligen Rabbiner, als Talmudschule, Krankenhaus, Tanzsaal und jetzt als Teil des Stadtarchivs mit jüdischem Museum.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Synagoge bei Pogromen und Kriegen mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Die sakralen Gegenstände wurden gestohlen, der Bau entweiht und missbraucht.
Um 1700 erhielt die Synagoge beim Wiederaufbau die heutige barocke Form. 1841 bekannte sich die Gemeinde zu einer liberalen Glaubensausrichtung, es wurde eine Verbindung zwischen dem Frauen- und Männerteil des Innenraumes geschaffen. Diese Form des Baues ist bis 1938 erhalten geblieben.
Die Synagoge wurde mit allen Nebengebäuden im November 1938 von Barbaren niedergebrannt und später gesprengt.
Ein Archivar rettete einen Teil der Geräte und Inschriften.