RASHI in Worms

 

RASHI, wohl der bekannteste jüdische Gelehrte, ist für immer mit dem Namen Worms verbunden. Geboren im Norden Frankreichs im Jahre 1040, kam er später an die Talmudhochschulen der SCHUM – Städte Worms, Mainz und Speyer.
Er war und ist einer der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit.

RASHI ist das Akronym von Rabbi Shlomo ben Jischak. Geboren in Troyes, lebte er von 1055 bis 1065 in Mainz und Worms. Er ging dann wieder in seine Geburtsstadt zurück. Hier gründete er eine eigene Talmudschule.

Am Rhein und in Troyes verfasste er seine auch heute noch gültigen Kommentare zu Tanach und Talmud. Er stand dabei in engem Kontakt mit seinen Schülern in den Lehrhäusern am Rhein.
Seine Kommentare zur Thora werden auch heute noch studiert. Sie sind Bestandteil des Babylonischen Talmud.

Seine Lehrer in Worms und seine späteren Schüler waren selbst berühmte Exegeten der Heiligen Schriften. Sie trugen mit zur Bekanntheit und zum Ruhm des RASHI bei. Die Schule von Troyes wurde zeitweise bekannter und berühmter als die Schulen von Worms, Mainz und Speyer.

Die Enkel Raschi´s, Samuel, genannt Raschbam, Isaak der Ribam, Jacob, der Rabbenu Tam waren ebenfalls berühmte Gelehrte

Jom Tov, ein anderer Enkel, gründete die Lehre der „Tosafot". Das sind Ergänzungen zu den Kommentaren von RASHI.

Beim Studium des Talmuds bilden der eigentliche Text, die Erklärungen von RASHI, und die Tosafot eine Einheit, ohne die ein Verständnis unmöglich ist. Man kann das Eine ohne das Andere nicht verstehen.

Die Kommentare haben ihre einmalige Beliebtheit und Wirkung über die Jahrhunderte vor allem wegen ihrer Kürze, Treffsicherheit und Weisheit behalten.
Christliche Gelehrte wurden bei ihren Studien der Bibel von RASHI erheblich beeinflusst. Die Werke des RASHI wurden schon sehr früh in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Um die Person des RASHI ranken sich zahlreiche Legenden, die meist auf die Wundertätigkeit und Einmaligkeit des Rabbi Salomon Isaak zielen.

Gestorben ist RASHI im Jahre 1349 in seiner Heimatstadt Troyes. Seine letzten Jahre wurden durch Pogrome im Rahmen des ersten Kreuzzuges überschattet. Er verlor dabei zahlreiche Angehörige und Verwandte.

Er wurde vermutlich auf dem Friedhof von Troyes begraben. Der genaue Platz seines Grabes ist heute nicht mehr bekannt.


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