Juden in Ludwigshafen

Tafel am Eingang * Fotos Heiner Knester, Ilvesheim

 

Ludwigshafen liegt im Südosten von Rheinland-Pfalz.

Obwohl die Stadt von berühmten und sehr alten jüdischen Städten und Einrichtungen umgeben war, entstand im Ort selbst erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte die Gemeinde eine Blüte und hatte bis 1000 Mitglieder. Juden waren in das Leben der Gemeinde voll integriert. Probleme traten in geringen Maße auf, als osteuropäische Juden in größerem Umfang in die Gemeinde zogen.

Die Gemeinde unterhielt neben der Synagoge eine Schule für Religion, eine Grundschule und den Friedhof.

Ab 1933 wurden die Juden entrechtet, unterdrückt, wirtschaftlich ausgegrenzt und mit allen erdenklichen Methoden gequält. Einige Juden konnten in dieser Zeit ins Ausland fliehen. Die restlichen Menschen wurden, viele über Gurs in Frankreich, verschleppt und ermordet. Seit 1940 bestand keine jüdische Gemeinde mehr.

Die Gemeinde hatte ab 1855 ein Bethaus, später eine Synagoge im Hintergebäude des Stadthauses.

Die Synagoge wurde mehrfach umgebaut. Im November 1938 wurde der Bau und die Einrichtung zerstört, die Ritualgegenstände geschändet und geraubt.

Heute steht dort ein Verlagsgebäude. Eine Tafel erinnert seit 1973 an die zerstörte Synagoge.

Eine Gedenktafel an die Deportation nach Gurs und Stolpersteine  in der Stadt mahnen, die Opfer nicht zu vergessen.

Seit 2012 existiert auf dem Rathausplatz ein Mahnmal an die Opfer derVerfolgung und Vertreibung.

Heute leben wieder etwa 100 jüdische Menschen in der Stadt. Die meisten sind aus den GUS Staaten zugezogen. Es wurden neben einer Synagoge im Jahre 2006 ein Gemeindezentrum  und eine Begegnungsstätte erbaut.