Jüdisches Leben in Kaiserslautern

Die 1938 gesprengte Synagoge (Bild wikipedia gemeinfrei)

 

Die Stadt zählt heute rund 100.000 Einwohner, hinzukommen die Angehörigen des bedeutenden amerikanischen Militärstandortes.

Juden haben in der mittelalterlichen Stadt schon früh gelebt, vermutlich ab der Mitte des 12. Jahrhunderts. Hier dürfte auch eine Gemeinde bestanden haben, den sowohl eine Synagoge als auch eine Mikwe (durch jüngste Ausgrabungen) sind bezeugt.
Nach der Austreibung der Juden aus der Stadt Ende des 14. Jahrhunderts haben  sich erst Anfang des 19. Jahrhunderts wieder einige jüdische Familien niedergelassen. 1837 lebten in Kaiserslautern 175 Personen jüdischen Glaubens, einige Jahre zuvor war eine eigene jüdische Kultusgemeinde gegründet worden.
Von 1848 bis 1886 gab es eine Synagoge, die jedoch bald zu klein wurde und durch einen Neubau ersetzt wurde. Das Bauwerk in orientalischem Stil wurde von der NS-Stadtverwaltung 1938 gesprengt, da es angeblich einer „Stadtverschönerung“ im Wege war.

Die jüdische Bevölkerung Kaiserslauterns wurde in der NS-Zeit zunehmend drangsaliert, misshandelt und ausgegrenzt. Lebten 1933 hier noch 648 Juden, so waren es 1940 nur noch 49 Personen, vorwiegende Alte und Kranke. Nur wenige überlebten die Deportationen nach Gurs und andere Vernichtungslager.