Jüdisches Leben in Ingenheim
In Ingenheim lebten einzelne Juden schon im 14. Jahrhundert, um 1550 werden dann mehrere jüdische Familien erwähnt. 1786 sollen hier schon über 200 Juden gewohnt haben. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war ihre Zahl auf über 500 Personen angestiegen, womit die Juden rund 30 % der Dorfbevölkerung ausmachten. Ihre gute Integration drückte sich u.a. darin aus, dass von 1860 – 1864 ein Jude Bürgermeister war.
Bis etwa 1900 zogen allerdings zahlreiche Familien in die Großstädte oder wanderten nach Übersee aus, so dass sich die jüdische Bevölkerung praktisch halbierte. In der NS-Zeit war nur noch ein Rest von 57 Juden in Ingenheim geblieben. 1940 wurden die letzten 3 Juden deportiert und kamen um.
Die frühe jüdische Gemeinde besaß schon eine Synagoge um 1700. Infolge der erheblichen Vergrößerung der Gemeinde wurde 1852 eine neue Synagoge gebaut, auch besaß die Gemeinde ein jüdisches Schulhaus sowie eine Mikwe.