Juden in Rheinland-Pfalz

Bereits vor der Zeitenwende könnten nach einer Urkunde der Stadt Mainz Juden in Rheinland-Pfalz gelebt haben. Bis zu den Kreuzzügen lebten Christen und Juden friedlich nebeneinander. Eindeutig zu beweisen ist eine Gemeinde in Mainz aber erst etwa vom Jahre 900 an.

Die Städte Worms, Mainz und Speyer erlebten die Blütezeit von Handel und Gelehrsamkeit im frühen Mittelalter. Die Talmudschulen dieser SCHUM-Städte (Schpiera, Uorms,Mainz) waren in der damaligen Welt führend.

Die Juden fühlten sich sicher. bis im Rahmen der Kreuzzüge und später mit den Pestpogromen blutige Verfolgungen und Vertreibungen einsetzten.

Im Jahre 1792 erhielten die Juden die vollen Bürgerrechte.

Zu Beginn des 19. Jahrhundert kam es zu einer Blüte der jüdischen Gemeinden, die aber wegen des wirtschaftlichenNiedergangs und der damit vernundenen Auswanderuingen zum Niedergang vieler jüdischer Gemeinden führte.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Juden entrechtet, gequält und ermordet.

Von diesem Aderlass haben sich die jüdischen Gemeinden nie mehr erholt. Erst in den letzten Jahrzehnten wachsen die Gemeinden wieder, auch durch den Zuzug von Juden aus Russland.

Der Spruch von Dr. Kurt Metzger aus dem Jahre 1992 "Wo einst jüdisches Leben blühte, gibt es nur noch Zwerggemeinden mit einem Häuflein Juden, Friedhöfen und Ruinen" stimmt heute zum Glück so nicht mehr.