Die Friedhöfe in Krakau
Der älteste Friedhof lag zwischen der Alten Synagoge zwischen der östlichen Seite und der ehemaligen Stadtmauer auf einem Platz, der jetzt als Rasenfläche genutzt wird. Der Friedhof selbst ist nicht mehr erhalten.
Der „alte“ jüdische Friedhof wurde wie die Remuh Synagoge im 16. Jahrhundert angelegt. Bis zum 19. Jahrhundert fanden hier noch Begräbnisse statt, obwohl der neue Friedhof unmittelbar vor Kaziemierz schon existierte. Auf dem Friedhof liegen zahlreiche bekannte und berühmte Juden begraben. Unter anderem befindet sich hier das Grab des Rabbi Moses Isserles. An seinem Grab werden auch heute noch Steine und Zettel mit Wünschen hinterlegt
Während der deutschen Besetzung Krakaus wurden die oberflächlichen Steine zerschlagen und als Pflastersteine benutzt. Nach dem Krieg wurden die Fragmente zu einer „Klagemauer“ an der Ostseite des Friedhofes zusammengesetzt. Nach der Restaurierung stehen jetzt etwa 700 Steine auf diesem Friedhof.
In der Miodowa Strasse im Osten von Kaziemierz, liegt der „neue“ jüdische Friedhof. Er entstand im Jahre 1800. Auch auf diesem Friedhof wurden während der deutschen Besatzung Grabsteine zerschlagen. Aus diesen zerschlagenen Platten errichtete man ein Denkmal gleich neben dem Eingang. Auf diesem Friedhof finden auch heute noch Begräbnisse statt.
Nur wenige Kilometer südlich von Kaziemierz befanden sich auf dem Gelände des KZ Plaszow zwei jüdische Friedhöfe. Der Eine lag an der Ulica Abrahama. Er ist nicht erhalten. Ein anderer Friedhof liegt im Norden des KZ Geländes. Die Grabplatten wurden entfernt, es sind nur noch die Umrandungen der Gräber erhalten.
Auf dem Friedhof in Plaszow steht der Grabstein des Herrn Chaim Jakob Abrahamer. Es ist der einzig erhaltene Stein des jüdischen Friedhofs. Abrahamer war der Großvater der Malerin und Bühnenbildnerin Roma Ligocka und ein Verwandter des Regisseurs Roman Polanski. Beide haben das Krakauer Ghetto als Kinder überlebt.