Der Friedhof von Glatz/Klodzko

 

Über den jüdischen Friedhof von Glatz konnten keine Quellen aus deutscher Zeit gefunden werden. Die polnische Internet-Initiative “Virtual Sztetl” berichtet, dass der Friedhof Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet wurde. Er hat eine Fläche von rund 0,28 ha und weist insgesamt 215 Grabsteine bzw. -stellen auf. Das Areal besteht aus einem älteren deutschen Teil mit ca. 186 Gräbern und einem neueren polnischen Teil mit 29 Gräbern. Beide Bereiche sind mit einer Treppe verbunden. Der älteste Stein stammt von 1816.

Der Friedhof hat in der Nazi-Zeit zwar gelitten, jedoch wurde er nicht ganz beseitigt. Nah dem 2. Weltkrieg war er lange Zeit vernachlässigt, die Grabsteine in beiden Teilen zeigten Spuren von mutwilligen Beschädigungen. Durch Initiative der Stitftung zur Erhaltung des jüdischen Erbes und einer Gruppe von 25 Freiwiligen einer Hilfsorganisation wurde 2005 mit der Instandsetzung begonnen. Viele Grabsteine wurden wieder aufgerichtet und die Umfassungsmauer wiederhergestellt.
Die Grabsteine aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert sind häufig kunstvoll und aufwändig aus Granit, Marmor und Sandstein errichtet. Die Inschriften zeugen von Menschen nicht nur aus Glatz und Umgebung, sondern auch aus weiter entfernten Orten.