Juden in Köln

 

 

Wappen von Köln - Wikipedia gemeinfrei

Bereits im Jahre 321 n.Chr. gibt es schriftliche Zeugnisse, die das Vorkommen von Juden in der damaligen römischen Stadt Colonia Aggrippinensium belegen. Im Jahre 1075 wird dann erstmalig das Judenviertel in Köln erwähnt. Die Synagoge im Judenviertel datierte um das Jahr 1000. Bis zum Jahr 1340 hatte sich die Gemeinde auf 750 Köpfe vergrößert. Die Synagoge wurde im frühen 13. Jahrhundert neu errichtet. Es gab eine Mikwe, die erhalten ist, eine Talmudschule, das Backhaus, ein Haus für Festlichkeiten, ein Spital und deine Herberge.

Nach den Pestpogromen wurden die Juden aus Köln vertrieben. Erst mit der Besetzung durch Napoleon war es den Juden wieder möglich, sich in Köln niederzulassen. Erst im Jahre 1861 wurde di Synagoge in der Glockengasse eingeweiht. Es entwickelte sich ein lebhaftes Glaubensleben. Es entstanden neben zahlreichen Betsäälen sieben Synagogen. Es bestand ein ausgeprägtes soziales Netzwerk mit Krankenhäusern, Schulen, Kinderheimen, Waisenheimen, Frauenvereinen und Ausbildungsstätten für Jugendliche. Die Juden spielten im öffentlichen Leben von Köln eine wichtige Rolle.

Die Anzahl der Gemeindemitglieder wuchs bis 1933 auf etwa 14000 Mitglieder an.

Die Synagoge in der Glockengasse wurde um 1804 zunächst behelfsmässig errichtet. Ein Neubau wurde im Jahre 1861 an der gleichen Stelle in der Glockengasse errichtet. Er war wegen des starken Anwachsens der Gemeinde erforderlich geworden. Im Jahre 1938 wurde die Synagoge durch Brandstirftung vernichtet. An ihrer Stelle steht heute das Opernhaus.

Die Synagoge in der Roonstrasse wurde als zweite Hauptsynagoge im Jahre 1899 eingeweiht. Sie bot 1400 Personen Platz. Die Synagoge wurde 1938 abgebrannt, später im Krieg ganz zerstört. Der Bau wurde 1959 wieder in der alten Form errichtet.

Die Synagoge der Adass Jeschurun Gemeinde in der St Apern Strasse wurde 1884 eingeweiht. Sie wurde von der streng orthodoxen Gemeinde Adass Jeschurun übernommen, nachdem sich diese Gemeinde im Streit von der allgemeinen jüdischen Gemeinde gelöst hatte. Die Synagoge wurde 1938 verwüstet, später im Krieg völlig zerstört.

Die Synagoge in Deutz datiert wahrscheinlich in das 15. Jahrhundert. Im Jahre 1786 war ein Neubau erforderlich, da die alte Synagoge durch Eisgang zerstört wurde. Im Jahre 1914 wurde die Synagoge abgebrochen, weil man eine Rheinbrücke baute und das Bauwerk im Weg war. Als Ersatz wurde ein Betsaal am Reischplatz errichtet. Es wurde 1938 beschädigt, blieb aber weitgehend bis heute erhalten.

Die Synagoge an der Mülheimer Freiheit bestand schon vor 1400. Das Haus wurde 1784 durch Eisgang zerstört und 1788 wieder errichtet. Im Jahre 1938 ist die Synagoge zerstört worden. Die Reste wurden später abgetragen.

In Zyndorf wurde im Jahre 1882 eine Synagoge eingeweiht. Vorher bestand für lange Zeit nur ein kleiner Betsaal. Im Jahre 1938 wurde das Haus verkauft und später zu einem Wohnhaus umgebaut.

Neben diesen Synagogen bestanden in Köln noch mindestens 9 Betsääle der verschiedenen jüdischen Glaubensrichtungen. 

Nach 1933 kam es in Köln zu antisemitischen Ausschreitungen, in der Folge dann zu massiven Übergriffen, Verfolgungen und Quälereien. Von 1941 bis 1944 rollten die Todestransporte in den Osten.

 

Die Synagoge in Köln an der Roonstrasse

 

Fotos G&W Heumann, Hünxe