Jüdisches Leben in Rheinberg

Die ehemalige Synagoge * Foto Heumann, Hünxe

 

Der Ort Rheinberg liegt am linken Niederrhein nördlich von Düsseldorf. Er wird urkundlich im Jahre 1000 erstmalig erwähnt. Wirtschaftlich war Rheinberg bis zum Mittelalter eine bedeutende Stadt, um dann langsam recht bedeutungslos zu werden.

Juden lassen sich bereits im 13. Jahrhundert in Rheinberg nachweisen. Im Jahre 1349 kam es auch in Rheinberg als Folge der Pestwellen zu Pogromen. In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich nur wenige Familien im Ort an. Erst von der Mitte des 18. Jahrhunderts an kam es zum vermehrten Zuzug von Juden. Zu dieser Zeit lebten 59 Personen jüdischen Glaubens im Ort.
Ihr Leben war großen Einschränkungen unterworfen. Trotzdem hatten sie wirtschaftlichen Erfolg und wurden von den christlichen Mitbürgern heftig bekämpft. 
Im Jahre 1850 wurde die Synagogengemeinde Rheinberg gegründet, die auch alle umliegenden Orte umfasste.

Die erste Synagoge in Rheinberg wird 1721 erwähnt. Es hat sich wohl nur um eine Betstube in einer Privatwohnung gehandelt. Erst im Jahre 1781 wurde, nach erheblichen Protesten der christlichen Bevölkerung eine Synagoge in der Gelderstrasse erbaut. In einem Nebengebäude befanden sich die Schule und die Mikwe.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wohnten 60 Juden in Rheinberg, 1936 nur noch 9 Personen.
Im November 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge von Nationalsozialisten zerstört. Der Bau ist erhalten und wird heute für ein Geschäft genutzt. In einer Außenwand sind die Reste der ursprünglichen Fenster erkennbar.

Die letzten jüdischen Bürger verließen Rheinberg im Jahre 1939.