Wider das Vergessen – Stolpersteine
In den Jahren der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft ist den Juden unsagbares Leid zugefügt worden. Um diese Greueltaten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat der Künstler Gunter Demnig ein Projekt ins Leben gerufen, das Privatpersonen und öffentlichen Institutionen die Möglichkeit eröffnet, durch Verlegen von sog. Stolpersteinen die Erinnerung an die Menschen, die in dieser Zeit verfolgt, deportiert oder ermordet wurden, wachzuhalten.
Kleine Betonsteine in der Grösse von 10 x 10 cm, auf deren Oberseite eine Messingplatte mit den eingravierten Lebens- und Leidensdaten der Opfer befestigt ist, werden vor deren letztem Wohnhaus in das Strassenpflaster eingelassen. Man muss sich schon etwas niederbeugen, will man die Inschriften lesen. Dies ist als eine Verneigung vor diesen Menschen und deren Leid anzusehen.
Fotos Margret Budde
Im November 2006 wurden die ersten fünf Stolpersteine für die Familien Salomon und Simons aus Werne auf Initiative von Museums- und Archivleiterin Heidelore Fertig-Möller verlegt. Die Kosten hierfür übernahmen die örtlichen politischen Parteien, kirchliche Institutionen, Vereine und Privatpersonen aus Werne. Im November 2007 folgten weitere sieben Stolpersteine für die Familien Gumpert, Herz und Marcus.
Emma Salomon, Jahrg. 1865 deport. Minsk ermordet
Julius Salomon, Jahrg. 1867 deport. Minsk ermordet
Heinrich Salomon, Jahrg. 1908 Flucht 1939 USA
Paul Simons Jahrg. 1903 deport. KZ Stutthof ermordet
Rosa Simons Jahrg. 1899 deport. Trawniki ermordet
Helene Hertz Jahrg. 1896 deport. 1943 Auschwitz ermordet
Amalie,Victoria Marcus geb.Abrahams, Jahrg.1872
deport. 1942 Theresienstadt tot 17.03.1943
Leo Marcus, Jahrg.1889, Flucht nach England 1938 überlebt
Anni Marcus,geb.Hertz Jahrg.1887 deport.1943,Riga überlebt
Hans Gustav Marcus Jahrg.1934 deport 1943, Riga ermordet
Ccilie Gumpert Jahrg. 1865 deport. 1943 ermordet
Helena Gumpert Jahrg. 1868 deport. 1943 ermordet