Der Friedhof

 

Wer den jüdischen Friedhof in Werne/ Kreis Unna besuchen möchte, wird im Herzen der Stadt auf dem Marktplatz mit dem Wegweiser auf den richtigen Weg geleitet.

Von dort gelangt man in 2 Gehminuten zum Friedhof, der in der heutigen Innenstadt an der Südmauer liegt, eingebettet in ein Wohngebiet.
1985 wurde der Jüdische Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Werne aufgenommen. Heute pflegt und verwaltet die Stadt Werne den Friedhof.

Einmal jährlich wird die gesamte Friedhofsanlage von einem Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund begutachtet.

Betritt man den Friedhof, so findet man gleich hinter dem Eingang eine grosse Hinweistafel mit den wichtigsten Daten:

Lt. Ratsprotokoll der Stadt Werne vom November 1698 wurden weiterhin hiesige “vergleitete”*) Juden auf dem Schüttenwall beigesetzt. Die jüngste Grablegung erfolgte heimlich am 17.07.1942, da zu dieser Zeit eine öffentliche Bestattung auf einem jüdischen Friedhof verboten war.

Heute befinden sich 37 Begräbnisplätze und 35 Grabsteine auf dem Friedhofsgelände.

*)Der Begriff kommt von “Geleit” oder “Schutzbrief” und bezeichnet den Schutz, den der Landesherr dem Juden innerhalb seines Gebietes gegen eine gewisse Abgabe gewährte.

 

 

 

 

Beschreibung

 

Zur damaligen Zeit durften die Juden ihre Begräbnisstätten nur außerhalb der Stadt einrichten. So wurde der jüdische Friedhof in Werne zwischen der Südmauer und dem damaligen Schüttenwall angelegt. Die Südmauer als Teil der alten Stadtmauer bildet im Norden die Begrenzung. Im Süden schliesst die Friedhofsmauer mit ihrer interessanten Gestaltung den bis heute erhaltenen Teil des Geländes zu einem Parkplatz ab. Im Osten und Westen grenzen je ein Wohnhaus direkt an die Begräbnisstätten.

Blick zur Friedhofsmauer
Blick zur alten Stadtmauer

Zwischen den heutigen Häusern „Südmauer 31“ und „Südmauer 33“ fällt sogleich das schmiedeeiserne Eingangstor mit den zwei Informationstafeln in den Blick:

Der Text der linken Tafel besagt, dass hier die Begräbnisstätte der jüdischen Bürger Wernes seit dem 17. Jahrhundert ist. Auf der rechten Tafel liest man in einer kurzen Zusammenfassung die Geschichte der Werner Juden seit 1554.

Fotos Margret Budde