Juden auf der Insel Norderney

 

Die Insel Norderney gehörte zur Synagogengemeinde Norden. Seit 1820 sind auf der Insel auch jüdische Gäste nachzuweisen. Einen "Bäderantesemitismus"  wie auf anderen Inseln gab es zunächst nicht. Er entwickelte sich erst langsam gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Nach 1850 gab es in den Räumen der Restauration van der Wall einen kleinen Betraum. Im Jahre 1878 wurde die Synagoge in der Schmiedestrasse eingeweiht. Sie wurde 1938 verkauft und entging der Zerstörung. Heute wird in den Räumen ein Lokal betrieben.

Auf Norderney lebten zur Zeit des Synagogenbaus drei jüdische Familien. Es besuchten jedoch zahlreiche Juden die Insel. Sie fanden hier ein breites Angebot im sozialen und religiösen Bereich und zahlreiche Restaurants, in denen Sie koscher essen konnten. Es gab zahlreiche Geschäfteund Hotels, die Juden gehörten. Zahlreiche Angestellte waren Juden. Zu Spitzenzeiten lebten über 300 Juden auf der Insel.

Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkommende Hass auf alles Jüdische wird oft bagatellisiert. Er spielte aber auch auf Norderney eine beschämende Rolle und kulmininierte in einer breiten Hetze in öffentlichen Publikationen bis in die Jahre nach 1940.

 

 

Die Synagoge um 1880

Synagoge um 1800 * Wikipedia gemeinfrei

 

 

Die Synagoge heute

Foto W. Heumann, Hünxe