Juden in Stade
Stade ist eine Kleinstadt 30 km nordwestlich von Hamburg.
Eine jüdische Gemeinde soll in Stade schon im 14. Jahrhundert bestanden haben. Auch später werden vereinzelt jüdische Bürger nachgewiesen. Eine regelmäßige Besiedlung fand erst ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts statt. Die Anzahl der Juden wechselte stark und war von den jeweiligen Schutzbriefen der Landesherren abhängig.
Nach 1815 ließen sich mehrere jüdische Familien in Stade nieder. Gegen den Willen der christlichen Händler.
Eine Synagoge war vorhanden, wurde jedoch unregelmäßig genutzt, da die erforderliche Anzahl der Gläubigen oft nicht zustande kam. Die Besetzung der Lehrerstelle scheiterte am Widerstand der verschiedenen religiösen Gruppen.
Die ehemalige Synagoge * Foto von: Sascha, Panoramio, 2009, CC BY SA 4.0
Nach 1770 wurde den Stader Juden ein Friedhof bei dem alten Garnisionsfriedhof zugewiesen.
Regelmäßige Beerdigungen lassen sich erst ab 1827 nachweisen. Im Jahre 1940 wurde der Friedhof abgeräumt. Die Grabsteine lagerten beim Bauhof und wurden zum Teil dokumentiert. Dann verschwanden sie. Heute sind noch drei Grabsteine auf dem Friedhof erhalten.
Es ist bekannt, welche Familien und welche einzelnen Familienmitglieder in Stade gelebt haben. Diese Daten haben sich im Stadtarchiv erhalten.
Die Juden aus Stade wurden gedemütigt, gequält und verschleppt. Nur 4 von 16 Stader Juden überlebten den Holocaust.
Eine ausführliche Darstellung der jüdischen Geschichte in Stade stammt von Pfarrer Martin Engelhardt aus Jesteburg. Sie ist erst kürzlich veröffentlicht worden.
Sie können diese Ausarbeitung hier nachlesen:
Link zum gesamten Artikel von Pfarrer Martin Engelhardt