Der Friedhof in Celle

Der Eingang
Das Eingangstor * Foto Heiner Knester, Ilvesheim

 

Schon 1692 erwarb die jüdische Gemeinde ein Gelände für die Einrichtung eines Friedhofs. Es lag in hügeligem Gelände mit teilweise recht steilen Abhängen. 1758 erfolgte eine erst Erweiterung durch Ankauf eines weiteren Hanggrundstücks, 1879 kaufte man dann noch ein Stück Land dazu.
Der Friedhof umfasst mit seinem älteren Teil sowie mit den Erweiterungen rund  2000 m², 289 Grabsteine sind erhalten. Man geht jedoch davon aus, dass wesentlich mehr Bestattungen erfolgen, teilweise ohne Grabsteine, teilweise sind diese wieder verschwunden. Der älteste Stein soll von 1705 datieren.
Das hügelige Gelände prägt bis heute das Bild der Friedhofsanlage. So soll anfänglich die Belegung auf der höchsten Stelle des Hügels begonnen worden sein, und zwar in  chronologischer Reihenfolge. Gesonderte Bereiche waren für Priester (Kohanim) ausgewiesen, ebenso wurden Eheleute möglichst nebeneinander bestattet.
Die Grabsteine bestanden anfänglich aus Sandstein. Im Laufe der Zeit verwendete man zunehmend auch andere Steine wie Marmor, sowohl für den Stein selbst als auch für Schrifttafeln. Die Steine weisen oft eindrucksvolle Zierformen auf, nicht zuletzt in Form von Tierdarstellungen. So deutet eine Gans auf die einflussreiche und verzweigte Familie Gans hin, die Darstellung von Daniel in der Löwengrube bezieht sich auf den hier bestatteten Träger des Namens Daniel (ben Aharon).
Festzustellen ist eine Tendenz bei den Inschriften. Von anfänglich rein hebräischen Texten ging man später über zu zweisprachigen Inschriften, noch später finden sich auch rein deutsche Texte. Auch die Vor- und Nachnamen der Verstorbenen lassen erkennen, dass zunehmend deutsche Namen angenommen worden waren.

Details

Juden in Celle                         Quellen und Literatur