Die Friedhöfe in Venedig
Die Stadtrepublik Venedig verhielt sich den Juden gegenüber stets pragmatisch und genehmigte ihnen schon im Jahr 1386 einen eigenen Friedhof anzulegen. Dieser wurde 1389 auf einem ein brachliegendes Stück Land auf der Insel Lido eröffnet.
Diese Begräbnisstätte war nach mehrfachen Erweiterungen bis zum Ende der Republik 1797 in Benutzung.
Im Laufe der Jahrhunderte war der alte Friedhof durch staatliche Baumaßnahmen und andere Einflüsse immer wieder beeinträchtigt und in seiner Ausdehnung beschnitten. Vandalismus und Schäden an den Grabsteinen durch klimatische Einflüsse führten schließlich zu einer starken Vernachlässigung des Areals, sodass es 1938 endgültig geschlossen werden musste.
Ende der 1980er-Jahre wurde mit der Rettung der zahlreichen, teilweise auch historisch wertvollen Grabdenkmäler begonnen. So konnten dank der Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Stellen über 1000 Steine aus der Zeit zwischen 1550 und Anfang des 18. Jahrhunderts restauriert werden .
Inzwischen wird der alte Friedhof sorgfältig gepflegt.
Eine Auswahl der Grabsteine
weitere Eindrücke vom alten Friedhof
Der neue Friedhof
Wegen der Verwahrlosung des alten Friedhofs wurde Ende des 18. Jahrhunderts von der jüdischen Gemeinde in unmittelbarer Nachbarschaft zum städtischen Friedhof ein neues Gelände eröffnet. Die hier anzutreffenden Grabsteine zeigen eine große Formenvielfalt, die vor allem die sephardische Grabkunst widerspiegelt.