Aus der Geschichte der Seerepublik

 

Ausgangspunkt der Besiedlung Venedigs war eine Gruppe von Inseln in der Lagune. Im 5. Und 6. Jahrhundert stieg die Bevölkerungszahl durch Flüchtlinge an, die sich vor den Wirren der Völkerwanderung dort in Sicherheit brachten. Sie betätigten sich vor allem als Fischer und Händler. So spielte schon im 6. Jahrhundert der Handel mit dem Festland, vor allem mit Salz und Getreide, eine wichtige Rolle.Gaspar van Wittel, 1697, Blick auf den Dogenpalast[
Caspar van Wittel, 1697, Blick auf den Dogenpalast

Venedig entwickelte sich zu einer Adelsrepublik, die unter der Führung des Dogen stand. Dieser vereinigte sowohl militärische als auch richterliche Funktionen, jedoch war ihm der Große Rat und später der Rat der Zehn zur Seite gestellt.
828 raubten die Venezianer die Markusreliquien aus Alexandria und damit wurde der Evangelist Markus Schutzpatron der Stadt. Zu seinen Ehren entstand der Markusdom. Der Markuslöwe wurde zum Wappen und Hoheitszeichen Venedigs.
Um 840 verstand man unter „Venetia“ ein Gebiet, das 18 einzelne Orte zwischen Grado und Chioggia umfasste.
Dann folgte ein Abschnitt, der von unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen gekennzeichnet war. Slawen, Ungarn, Sarazenen  waren bis Venetien vorgedrungen und verbreiteten in der Region Angst und Schrecken. Trotzdem gelang es Venedig, seine Stellung als regionale Vormacht auszubauen und gleichzeitig die freie Schifffahrt durch die Adria durchzusetzen.
Venedigs  Handelsvormacht beruhte in der Hauptsache auf zwei Privilegien. Zum einen war es den Händlern des Heiligen Römischen Reichs verboten, ihre Waren über Venedig hinaus nach Osten zu bringen. Umgekehrt durften griechische, syrische oder ägyptische Händler ihre Waren nicht im Reich anbieten.
Im Jahre 1571 spielte Venedig eine weltpolitische Rolle, als es in der Seeschlacht von Lepanto  entscheidend zum Sieg über die Flotte der Osmanen beitrug.
Der Seemacht gelang es, trotz ihres verstreuten Herrschaftsgebiets, eine bedeutende Rolle in der Politik des Mittelmeeres zu spielen. Dabei nutzte Venedig rigoros die Schlagkraft seiner Kriegsflotte und seiner überlegenen Diplomatie auch zur Durchsetzung von Handelsblockaden
Der einsetzende Niedergang Venedigs als Handelsmacht  war der im Zeitalter der Entdeckungen zunehmende Bedeutungsverlust des Handels in der Levante, d.h. im östlichen Mittelmeer. Neue Mächte wie Niederlande, Portugal und Großbritannien stiegen auf und Venedig sank von einer Regionalmacht zur Lokalmacht  herab. Schließlich besetzte Napoleon  auf seinem Italienfeldzug 1797  die Stadt und löste die Republik auf.

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