Juden in Höchst im Odenwald (4)

Mit der Machtübernahme der Nazis kamen für Hermann Kahn und seine Familie harte und bittere Zeiten in Höchst. Nach der sog. Reichskristallnacht, als der Ort seines Wirkens, die Synagoge, zerstört  sowie sein Wohnhaus verwüstet und ausgeraubt wurde, verließ er fluchtartig mit Frau und Kindern die Stadt Höchst, um bis 1939 bei Freunden in Frankfurt unterzutauchen.  Noch im gleichen Jahr erreichte er mit seiner Familie New York, wo er bis 1963 lebte. 1962 schrieb ihm ein Höchster Bürger, um Adressen von seinen in den USA lebenden Schulkameraden zu erfahren. Erstmals wieder seit 1939 entschloß sich H. Kahn aus „Höflichkeitsgründen“ dem Ersuchen stattzugeben, wenngleich er in diesem kurzen Antwortschreiben seiner tiefen Enttäuschung über viele seiner früheren nichtjüdischen Mitbürger Ausdruck verlieh.

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