Juden in Höchst im Odenwald (3)
Eine besondere Persönlichkeit
Ein besonders erwähnenswerter ehemaliger Bürger der Stadt Höchst ist Hermann Kahn, geb. am 18. 09. 1878 in Dörnigheim bei Hanau. Im Jahre 1900 bewarb er sich auf die freigewordene Stelle des Religionslehrers, Kantors und Schächters in Höchst, wo er vom jüdischen Gemeindevorstand einen Arbeitsvertrag erhielt. Überdurchschnittliche Leistungen und großer Fleiss zeichneten ihn aus. Neben dem Amt des Vorbeters und Kantors in der Synagoge hatte er auch das Schächteramt bei den jüdischen Metzgern inne. Seine schulische Tätigkeit als Religionslehrer übte er nicht nur in Höchst, sondern auch in mehreren umliegenden Gemeinden aus. In Groß-Umstadt unterrichtete er neben der Volksschule auch an der Höheren Mädchenschule und an der Höheren Realschule für Jungen. Nicht nur bei den Juden war Lehrer Kahn geachtet und beliebt, er stellte sich auch als Dirigent beim Gesangverein „Liederkranz“ zur Verfügung, für den er zahlreiche Preise und Ehrungen holen konnte. Diese Tätigkeit übte er bis zum Jahre 1933 aus. Noch im Jahre 1931 übernahm Hermann Kahn als 1. Vorsitzender den Höchster Bühnenverein, zahl reiche Unternehmungen in den Höchster Vereinen plante und gestaltete er persönlich.