Jüdisches Leben in Darmstadt

Die Synagoge von 2008

Die Großstadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie entwickelte sich von dörflichen Anfängen im Mittelalter zur Residenzstadt hessischer Landgrafen und später Großherzöge, bis hin zur heutigen bedeutenden Industrie- und Wissenschaftsstadt. Ob Juden schon im Mittelalter in Darmstadt dauerhaft lebten, ist nicht gesichert. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1529. Eine kleine Gemeinde existierte wohl schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts, um 1730 dürfte eine Synagoge bestanden haben. Von dieser Zeit an stieg die Zahl der hier lebenden Juden ständig an, um 1850 waren es 600 – 700 Personen, 1910 sogar 2000. Wegen religiöser Differenzen bildeten sich 1860 zwei getrennte Gemeinden, eine mit liberaler Ausrichtung, die andere streng orthodox. Beide Gemeinden bauten sich ihre eigenen Synagogen.

Bis zum Beginn der NS-Zeit waren die Juden in das städtische Leben gut integriert, sie stellten einen nennenswerten Teil der Kaufleute und auch der Akademiker. Nach 1933 verließen viele Familien die Stadt, dennoch hielten sich 1937 noch rund 900 Juden in Darmstadt auf, obwohl sie Anfeindungen und Demütigungen ausgesetzt waren. Viele von Ihnen wurden in der Folgezeit in die Konzentrationslager deportiert und kehrten nicht zurück.

Die Synagogen der beiden Gemeinden fielen den November-Pogromen 1938 zum Opfer. 50 Jahre später, im November 1988 wurde eine neue Synagoge von der wiedererstandenen Gemeinde eingeweiht. Diese hat inzwischen wieder ca. 700 Mitglieder.

 

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