Juden in Wiesbaden

Wiesbaden mit derzeit rund 290 000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Bundeslandes Hessen. Sie gilt als eine der ältesten Kurbäder Europas.

Gesundheitsförderndes Wasser dürfte schon seit jeher ein Hauptgrund für die Besiedelung  gewesen sein und schon die Römer kannten die heilsame Wirkung der warmen Quellen.

Juden lebten vereinzelt seit dem 14. Jahrhundert in Wiesbaden, jedoch wird auch schon von jüdischen Badegästen berichtet. Lange Zeit nahm die Zahl der hier wohnenden jüdischen Familien nicht nennenswert zu; erst mit dem Aufschwung der Stadt – im Wesentlichen ab dem 19. Jahrhundert – vergrößerte sich die jüdische Gemeinde. Folgende Zahlen verdeutlichen die Entwicklung:
Hatte man 1820 nur etwa 85 Juden gezählt, so waren es 1825 (!) schon über 500 Personen. 100 Jahre später (1925) war ein Höchststand mit mehr als 3000 Personen jüdischen Glaubens. Inzwischen hat die Gemeinde eine Vielzahl von Einrichtungen geschaffen, dazu gehörten auch jüdische Bäder und Hotels. Eine prächtige Synagoge war schon 1869 eingeweiht worden, daz gehörte ein Gemeindehaus und Schule. Die in Wiesbaden wohnhaften Juden waren vielfach wohlhabende Kaufleute Fabrikanten, ferner Anwälte, Ärzte usw.

Die Verfolgung der Juden in der NS-Zeit wirkte sich auch in Wiesbaden aus und führte zu Ab- und Auswanderungen. Dennoch waren bis 1942 annähernd 100 Juden in der Stadt verblieben, die dann bis Ende des Jahres vollständig deportiert wurden. Die Synagoge file der Pogromnacht im November 1938 zu Opfer.

Nach 1945 entstand in Wiesbaden eine neue jüdische Gemeinde. Sie bestand 2016 aus rund 850 Mitgliedern.

 

 

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