Der jüdische Friedhof in Flörsheim
In Flörsheim wird schon 1290 ein Jude erwähnt und man kann annehmen, dass dort eine der ältesten jüdischen Gemeinden der Region bestand. Der Ort gehörte jahrhundertelang zu Kurmainz, später auch zu Preussen. Immer wieder kam es zu Ansiedlungsverboten für Juden, sodass auch viele Jahre keine Juden in Flörsheim ansässig waren.
Schon 1447/1449 ist der erste jüdische Friedhof in den Urkunden erwähnt. Im 16. Jahrhundert durften Juden in Flörsheim nicht wohnen, jedoch lebten dort im 30-jährigen Krieg wieder einige jüdische Bewohner. 1666 wurde wieder ein Friedhof angelegt, der wegen der vielen Pesttoten notwendig geworden war. Er besteht bis zum heutigen Tag und hat eine Grösse von 3606 m2. Seine Lage wurde schon damals beschrieben “bei den Eichbäumen über dem Bach.”
Auf dem Flörsheimer Friedhof wurden auch die Verstorbenen der kleinen Gemeinden von Weilbach, Eddersheim und Wicker bestattet, bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch die von Hochheim, bis dort ein eigener Friedhof entstand.
Persönlichkeiten:
Aus Flörsheim stammt Jakob Altmayer, der bis 1963 eine bedeutende Rolle in seinem Heimatort und in der Bundesrepublik gespielt hat. Er wurde 1889 geboren als Sohn einer in Flörsheim bekannten Familie mit vielen Abkömmlingen. Er selbst nahm am 1. Weltkrieg teil, ebenso am Spanischen Bürgerkrieg. Während des Nationalsozialismus lebte er in Kairo und kehrte 1945 nach Deutschland zurück. Schon 1949 wurde er Abgeordneter des Deutschen Bundestages und wirkte in vielen Ausschüssen tatkräftig mit. Sein Grab befindet sich auf dem Flörsheimer Friedhof.
Umfangreiche Informationen über die jüdische Vergangenheit von Flörsheim bietet die Webseite www.alemannia-judaica.de