Juden in Bad Soden

Wappen von Bad Soden, aus wikipedia gemeinfrei

Die Stadt mit derzeit knapp 23 000 Einwohnern ist berühmt für ihre salzhaltigen Quellen. Seit dem 19. Jahrhundert ist sie als Kur- und Badeort von überregionaler Bedeutung.
Viele Persönlichkeiten weilten in Bad Soden zur Kur, so z. B. der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy, der hier Erholung suchte und gleichzeitig Konzerte gab. Vermutlich entstanden hier einige seiner berühmten Kompositionen, darunter auch “Wer hat Dich Du schöner Wald...“.

Mit wohltätigen Stiftungen wirkten in Bad Soden die angesehenen jüdischen Bürger Kommerzienrat Enoch Christoph Reiss (1802 - 1885), Paul Emil Reiss (1846 - 1926) und Dr. Adolf Reiss (1877 - 1964), sie sind Ehrenbürger der Stadt geworden. Baron W. C. von Rothschild aus Frankfurt gründete eine Kuranstalt für arme jüdische Bürger, jahrelang geleitet von Dr. Max Isserlin, der 1965 in England verstarb.
Schon im 17. Jahrhundert haben einige Juden im Ort gewohnt, eine jüdische Gemeinde ist dann 1849 gebildet worden. Für die weniger wohlhabenden jüdischen Bürger war die o.g. „Kuranstalt für arme Israeliten“ entstanden.
Die jüdischen Einrichtungen, wie Kuranstalt, Synagoge usw. wurden beim Pogrom von 1938 vernichtet oder demoliert, die meisten jüdischen Einwohner waren entweder abgewandert oder wurden Opfer des NS-Terrors.
In jüngerer Zeit wurde eine Gedenktafel am Ort der ehemaligen Synagoge angebracht. Auch wurden inzwischen eine Anzahl „Stolpersteine“ zur Erinnerung an jüdische Bürger verlegt.

 

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