Juden in Gießen

Gedenkstein Synagoge
Gedenkstein an die alte Synagoge Foto Erdmute Dietmann-Beckert

 

Die Universitätsstadt Gießen liegt in Mittelhessen und zählt rund 85 000 Einwohner.

Bereits im Mittelalter gab es in der Stadt jüdische Gemeinden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933 zählte die jüdische Gemeinde knapp 900 Mitglieder.
Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg standen in Gießen zwei Synagogen. In Wieseck befand sich eine weitere.

In der Reichsprogromnacht  im November 1938 wurden beide Gießener Synagogen angezündet. Sie verbrannten bis auf die Grundmauern. Auch die jüdischen Geschäfte wurden verwüstet. Die jüdische Gemeinde konnte erst 1995 eine Synagoge einweihen.
Während der Nazi-Diktatur verließen viele Juden die Stadt oder sie wurden deportiert. Nach 1945 kehrten nur wenige zurück, bis 1966 waren es 24 Mitbürger, von denen die meisten als Gastwirte tätig waren.
Das änderte sich nach der Öffnung der Sowjetunion unter Gorbatschow. Die Gießener Gemeinde wuchs auf knapp vierhundert Mitglieder. 1978 gründete Professor Jakob Altaras eine neue Jüdische Gemeinde.

Die Stadt hatte den Juden für eine Synagoge einen Bauplatz im Burggraben geschenkt. Die Gemeindeglieder entschieden sich gegen einen Neubau.
Eine im Umland relativ gut erhaltene Dorfsynagoge, ein Fachwerkbau, wurde zerlegt und nach Gießen gebracht. Im August 1995 konnte die Synagoge feierlich eingeweiht werden. Synagoge und Gemeindezentrum sind mit einer Mauer nach außen geschützt. Im zugehörigen Wohnheim leben Studenten aus Israel und Russland.

 

 

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