Der Friedhof an der Hoop Lane (Golders Green)

 

Seit 1843 besaß die West London Synagogue einen Friedhof in Islington, der aber gegen Ende des Jahrhunderts voll belegt war. Daher erwarb man 1894 in Golders Green, damals weit außerhalb gelegen und vor Bau der U-Bahn dorthin 1907 noch wenig erschlossen, ein weitläufiges Gelände von ca.  16,5 ha, wohl zu groß für den eigenen Bedarf, denn  bereits vor der Eröffnung des eigenen Friedhofes 1896 verkaufte man knapp die Hälfte des Grundes an die Spanisch-Portugiesische Sephardi-Gemeinde. Deren Friedhöfe in Mile End im Osten der Stadt waren belegt, und sie richtete hier ihren bis heute genützten Friedhof ein.

Seither teilen sich eine aschkenazische Reformgemeinde und eine sephardische Gemeinde diesen Friedhof, die ersteren in der (vom Eingang aus) linken Hälfte, die letzteren in der rechten. Gemeinsam bilden sie das Joint Burial Committee (JBC), das den Friedhof verwaltet.

Im aschkenazischen Teil wurden neben anderen begraben die Rabbiner Leo Baeck (1873-1956), Hugo Gryn (1930-1996) und Albert Friedlander (1927-2004) sowie die Cellistin Jacqueline du Pré (1945-1987), die vor ihrer Eheschließung mit Daniel Barenboim die jüdische Religion angenommen hatte und die mit nur 42 Jahren an Multipler Sklerose verstarb.

Vom U-Bahnhof Golders Green wendet man sich nach rechts (Wegweiser zum Krematorium) und folgt der  Finchley Road unter der Bahnüberführung hindurch bis zur vierten Straße nach rechts (erste Ampel), der Hoop Lane. Nach rechts führt sie bergauf und verläuft zwischen dem jüdischen Friedhof auf der linken und und dem Krematorium auf der rechten Straßenseite.

Der Friedhof ist So-Do 8:30-15:45, Fr 8:30-13:15 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen:

Hugo Gryn:  http://www.hugogryn.com/about-hugo-gryn/

Albert Friedlaender:  https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_H._Friedlander

 

 

Fotos: Dr. Hans-Peter Laqueur