Juden in Schwedt

Wappen von Schwedt * Wikipedia commons

 

Schwedt ist eine Kleinstadt in der Uckermark  nordöstlich von Berlin, ca. 80 km in Richtung Stettin.

Um die Mitte des 16. Jh. datiert die Erwähnung einer ‚Jüdenstraße’ in Schwedt, dies läßt die Vermutung zu, daß dort bereits im späten Mittelalter Juden lebten. Gesichert ist jedoch erst die Ansiedlung mit einem Schutzbrief der Familie des Benedikt Levi um 1670, die bis 1718 die einzige jüdische Familie im Ort blieb. Danach wuchs die Gemeinde rasch, 1720 waren es drei Familien, 1812 bereits 37 mit 96 Personen. Bis 1890 dauerte das Wachstum an, und man zählte 206 jüdische Bürger in der Stadt. In den folgenden Jahrzehnten machte sich in Schwedt wie in anderen kleinstädtischen und ländlichen Gemeinden die Abwanderung in die großen Städte bemerkbar,  1933 lebten hier noch 135 Juden.

Gegen Ende des 18. Jh. wurde ein Haus erworben, in dem eine Synagoge eingerichtet wurde, und 1862 wurde eine größere Synagoge gebaut. Der Synagogenbezirk war großzügig angelegt und enthielt auch die Mikwe und andere soziale Einrichtungen.  Die Synagoge wurde durch Kriegseinwirkungen zerstört und abgetragen.Die Mikwe wurde später wieder freigelegt.

Die Menschen wurden ab 1933 zunehmend verfolgt. Wer nicht auswandern konnte, wurde ab 1942 ermordet. Etwa 70 Juden wurden verschleppt und getötet.