Juden in Biesenthal

Wappen von Biesenthal * Wikipedia commons

 

Biesenthal liegt in Brandenburg bei Barnim nordöstlich von Berlin.

Nach der Verwüstung und Entvölkerung weiter Teile seines Staates im 30-jährigen Krieg rief der preußische Kurfürst zur Wiederbesiedlung Menschen ins Land, darunter auch – gegen entsprechendes Schutzgeld – Juden. Einige von ihnen ließen sich in Biesenthal nieder und betrieben Handel mir den landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Region, die sie kauften und in den größeren Städten der Umgebung verkauften. Die kleine Gemeinde wuchs schnell, waren es 1692 64 Juden gewesen, so zählte man 1755 17 Familien, etwa 10 % der Gesamtbevölkerung.  In einem Privathaus hatten sie ihre Betstube eingerichtet.

1756 verheerte ein großer Stadbrand den Ort, dies war ein willkommener Vorwnd, die Juden von dort zu vertreiben, erst etwa ein halbes Jahrhundert später siedelten dort wieder einzelne Juden, aber die Gemeinde erreichte nie wieder die  Größe, die sie vor der Vertreibung gehabt hatte, 1810 lebten dort  10, 1925 18 Juden. Die letzten Verbliebenen wurden 1942/43 deportiert.