Der jüdische Friedhof Strausberg
Bereits im 14. Jahrhundert sollen Juden in der Stadt Strausberg ansässig gewesen sein. Wann ein jüdischer Friedhof in Strausberg eingerichtet wurde ist leider nicht mehr feststellbar. Erwähnt wird dieser Friedhof erstmals 1782 mit der Bemerkung, bezogen auf die jüdische Gemeinde: "welchen Ort sie seit undenklichen Zeiten besitzen". Die Größe wird mit 7 ar angegeben Grabstellen: nicht bekannt
Eine andere Aufzeichnung gibt an, dass „die Stadt das "sonst für nichts zu gebrauchende" Gelände vor dem Landsberger Tor 1717 für 18 Taler an die jüdische Gemeinde verkauft hat. Weitere Zeugnisse oder Dokumentationen sind bis 1938 nicht aufzufinden. Der Friedhof wurde in der Pogromnacht am 09.11.1938 geschändet. Grabsteine wurden umgestossen, zerschlagen und einige in den nahe gelegen Stausee geworfen.
Zu DDR Zeiten wurde der Friedhof bis auf Höhe der Umgrenzungsmauer aufgefüllt und die Fläche durch eine Treppe zugänglich gemacht. Dies Areal wurde bis 2009 als Spiel- Bolz- und Liegewiese genutzt. Erst jetzt erinnerte man sich wieder an den jüdischen Friedhof und die unwürdige Nutzung des Areals. Die Stadt Strausberg veranlasste, da eine Rekonstruktion der Grabstätten nicht mehr möglich war, eine Umgestaltung zu einer Gedenkstätte. Zwei Grabsteine, die Taucher aus dem Stausee bargen wurden, wieder aufgestellt.
Angestossen durch ein Projekt aus Anlass der Projektwochen an der Lise-Meitner-Gesamtschule in Strausberg im Januar 2009 bemühen sich Schülerinnen und Schüler einer dieser Projektgruppen um die Aufarbeitung der Geschichte der Juden und des jüdischen Friedhofs in Strausberg.
In Pressemitteilung vom 7. November 2011 wird berichtet:
Gedenkstein auf jüdischem Friedhof beschmiert
Strausberg (dpa/bb) - Ein Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof in Strausberg (Märkisch-Oderland) ist mit schwarzer Farbe beschmiert worden. Zudem wurde auch die Mauer, die das Grundstück des Gymnasiums begrenzt, mit volksverhetzenden Schriften und Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen beschmiert, wie die Polizei am Montag berichtete. Schrift und Symbole waren dort zum Teil etwa zwei Meter hoch. Die Beamten gehen davon aus, dass beide Taten in Zusammenhang stehen. Die Taten ereigneten sich bereits vom 28. zum 29. Oktober.
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