Der jüdische Friedhof in Unsleben

 

Lage:
Der Friedhof liegt geradezu idyllisch etwa 900m östlich der Ortschaft oberhalb des Lohngrabens in 300m Höhe auf dem Alten Berg. Man hat von hier einen weiten Blick in die Rhön oder nach Süden in den Grabfeldgau und kann eine himmlische Ruhe genießen. Der Anstieg vom Lohngraben erfolgt auf kurzem, steilem Pfad und man erreicht den Friedhof dann von unten an seiner Rückseite. Früher erfolgte die Andienung wohl von der Anhöhe im Norden über einen Wirtschaftsweg.
Der Friedhof ist mit einer Mauer umgeben, die an der Nordseite ein eisernes Einlasstor besitzt. Seine Grundfläche ist rechteckig und liegt längs in Nordsüdrichtung. Die meisten Grabsteine sind nach Osten ausgerichtet, einige aber auch nach Westen zur Ortschaft hin.

Geschichte:
Seit 1545 sind jüdische Bewohner in Unsleben bekannt. Die jüdische Gemeinde bestattete ihre Verstorbenen früher auf dem Bezirksfriedhof in Kleinbardorf. Erst 1856 wurde das eigene Gräberfeld angelegt. Der jüngste Grabstein dort ist von 1942. Die letzten jüdischen Mitbürger wurden in diesem Jahr ins Durchgangsghetto Izbica oder nach Theresienstadt verschleppt.1) 2)
Zur Erinnerung an die in der NS-Zeit umgekommenen Gemeindeglieder wurde 1975 ein Gedenkstein im Friedhof aufgestellt. Der Gedenkstein enthält die aus der Synagoge des Ortes stammenden Gebotstafeln.3)

Bilder und Texte: Norbert Brinkmann, Frankfurt