Der jüdische Friedhof in Georgensgmünd

Er wurde vermutlich schon 1515 angelegt und diente als Verbandfriedhof nicht nur für Georgensgmünd, sondern auch für Hilpoltstein, Roth, Schwabach, Thalmässing und Windsbach. Um 1700, 1749 und dann wieder 1844 erfolgten Erweiterungen in Richtung Norden. Gleichzeitig entstand ein neues Friedhofsgebäude (Tahara), das bis heute erhalten ist und in gutem Zustand steht.
Der Friedhof hat eine Fläche von 11790 m2, eingefasst von einer massiven Steinmauer. Auf dem leicht ansteigenden Gelände stehen ca. 1779 Grabsteine, wobei eine wesentlich grössere Zahl an Bestatteten angenommen werden muss (> 3000). Verlorengegangene Steine bzw. Kindergräber ohne Stein dürfen in größerer Menge vermutet werden.
Im tiefergelegenen Bereich befindet sich der ältere Teil des Friedhofs mit ca.1260 Gräbern. Die Grabsteine sind vielfach nicht mehr lesbar, zurückzuführen auf Verwitterung des verwendeten heimischen Burgsandsteins. Ihre Form ist meist konventionell mit geradem oder seltener gerundetem Abschluss. Sie stammen aus der Zeit vor 1700 (35 Stück) und einige hundert Stück jewils aus dem 18. Und 19. Jahrhundert.
Der neuere Teil des Friedhofs ist auf einer Anhöhe gelegen, weist 507 Grabsteine auf die teilweise aufwändige und meist gut erhaltene Formen, Materialien und Inschriften aufweisen. Hier ist die Herkunft der Verstorbenen – aus vielen der umliegenden Orte – gut zu erkennen.
Die traditionelle Symbolik auf jüdischen  Gräbern ist überall vertreten – die segnenden Hände der Priestergräber, die Levitenkanne, Widderhorn (Schofar), Tierbilder (Löwe, Hirsch, Vögel) sowie Kronen und die Menora.
Offensichtlich wurden regelrechte Geschlechterreihen gebildet, denn es wurden stets nur Männer oder nur Frauen in einer Reihe bestattet. Familiengräber sind nicht vertreten.
Interessant die Häufung mancher Namen, z.B. Weinschenk aus Windsbach, Neumark, Gern, Heidecker aus Georgensgmünd).

Bilder vom jüdischen Friedhof

Juden in Georgensgmünd                    Quellen und Literatur