Die Friedhöfe in Schwaben

Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts sind Judengemeinden in mehreren damals zur Markgrafschaft Burgau gehörenden Orten Schwabens nachgewiesen, so in den heutigen Augsburger Vororten Pfersee und Kriegshaber, aber auch in Fischach, Buttenwiesen, Binswangen u.a. Friedhöfe gab es zu dieser Zeit nur in Thannhausen und Burgau, die auch von den Juden der anderen Orte benutzt werden mussten.

Während des 30-jährigen Krieges ab 1618 und auch wegen der auftretenden Pest war es für die Juden immer schwieriger geworden, ihre Verstorbenen bis zu 35 km weit zum Bestattungsort zu transportieren, auch weigerten sich schliesslich die Bürger von Burgau, die Benutzung des jüdischen Friedhofes weiter zu gestatten, angeblich aus Angst vor Ansteckungen.
Aus diesen Gründen, und auch in Anbetracht der gestiegenen Grösse der jüdischen Gemeinden, wurde die Anlage eigener Friedhöfe in Binswangen, Buttenwiesen und Kriegshaber beschlossen. Im übrigen war ab 1719 der Friedhof von Thannhausen nicht mehr verfügbar, da die jüdische Bevölkerung aus diesem Ort ausgewiesen worden war.

Binswangen und Buttenwiesen sind Beispiele für Entstehung und Schicksal jüdischer Gemeinden und ihrer Menschen im Spiegel der Friedhöfe.

 

 

Zu Quellen und Literatur

Zu Jüdisches Leben in Bayerisch-Schwaben