Der Friedhof in Altenstadt-Illereichen

Im Jahre 1719 wurde von der Ortsherrschaft mit dem Schutzbrief auch ein Platz für die Synagoge und den Friedhof angewiesen. Der erste Abschnitt auf dem „Judenhügel“ von Nordwesten her angelegt. Da die Juden arm und meist vom Hausierhandel lebten, waren die Grabmäler aus Eichenbohlen, die erste Friedhofserweiterung war 1785, die zweite erfolgte im Jahr 1867. Die Friedhofsmauer aus Beton wurde 1928 errichtet.
Im Jahre 1988 wurde eine Dokumentation der der 293 noch erhaltenen Grabsteine auf dem Friedhof durch Frau Gabriele Lischnewski im Auftrag des Landkreises Neu-Ulm durchgeführt. Die Pflegemaßnahmen werden durch Mitarbeiter des Bauhofs des Markt Altenstadt, Sicherungsmaßnahmen durch die Israelische Kultusgemeinde Bayern, Friedhofs-Dezernat veranlasst. Der Friedhof weist auch Besonderheiten auf, zum Beispiel niedere schmiedeeiserne Gitter bei Familien-Grabstätten.
Der Friedhof wurde in der Zeit der Nazi-Herrschaft laut Aussagen von Zeitzeugen nicht geschändet! Die einzige Störung der Totenruhe war 1924 durch Heranwachsende, welches durch den damaligen Orts-Geistlichen, Pfarrer Anton Köberle von der Kanzel herab auf das schärfste verurteilt wurde.
Der Friedhof und die Gräber
Gräber
Eindrücke von der Vielfalt der Grabsteine
Fotos Alwin Müller, Altenstadt (Ausnahmen gekennzeichnet)