Die jüdische Gemeinde von Nordstetten

Nordstetten ist ein seit 1970 eingemeindeter, südlich gelegener Stadtteil von Horb am Neckar. Vom 15. Jhdt. an österreichisches Lehen, fiel Nordstetten 1805 an das Königreich Württemberg.

Die ersten Juden kamen 1712 aus Bayrisch-Schwaben Sie wurden von den Herren Keller von Schleitheim als Schutzjuden aufgenommen. Eine 1. Synagoge wurde 1720 errichtet, es folgte 1767 ein Neubau, der 1839 vergrößert und umgebaut wurde. 1822 wurde eine jüdische Elementarschule eingerichtet.

Bekannt ist Nordstetten durch den hier gebürtigen jüdischen Dichter und Heimaterzähler Bertold Auerbach, geb. 1812 ,der hier und zeitweise in Berlin und Breslau lebte, 1882 in Cannes starb und auf dem Nordstettener Friedhof bei seinen Familienangehörigen – sein Großvater war ein Rabbi – unter einem Gedenkstein seine letzte Ruhe fand. Seine im 19. Jhdt. über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten zahlreichen Werke umfassen u.a. Volkstümliches wie die „Schwarzwaldgeschichten”, Volkskalender, Romane und Theaterstücke .

Nordstetten besaß auch eine von den Brüdern Gidion gegründete jüdische Zigarrenfabrik. Sie beschäftigte 2000 Arbeiter und bestand bis 1938.

Der Ort zählte um 1800 175 jüdische Einwohner. Diese Zahl stieg bis 1854 auf 352 Einwohner und ging dann allmählich durch Umzug in größere Städte und durch Auswanderung bis 1933 auf 12 jüdische Einwohner zurück. Von diesen wanderten weitere 4 aus, weitere 6 wurden während des Nationalsozialismus umgebracht.

 

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