Der Baisinger Friedhof

Grabsein eines Leviten


Da jüdische Grabstellen nur einmal belegt werden dürfen, ist uns mit den 400 noch vorhandenen Grabsteinen und ihren teilweise erhaltenen Inschriften damit ein lebendiges Zeugnis jahrhundertealter jüdischer Kulturgeschichte überkommen.

1948 wurde von Harry Kahn, einem KZ-Überlebenden, der 1945 nach Baisingen zurückkehrte und sein Geschäft als Viehhändler wieder aufnahm, ein Gedenkstein mit den Namen der zwischen 1933 – 45 verfolgten und ermordeten Baisinger Juden gestiftet. Dieses Denkmal steht im Friedhofseingangsbereich.

Wie üblich, sind alle Grabsteine nach Osten (Jerusalem) gerichtet.

Viele Steine aus dem Zeitraum zwischen 1784 und 1944 weisen symbolhaft auf Beruf und Amt der Verstorbenen hin. Namen auf den Steinen wie z.B. Kahn, Kiefe, Rödelsheimer u. a. finden sich hier in mehreren Generationen –ein Hinweis auf die lange Ortsansässigkeit.

Segnende Hände als Priestersymbol, Krug oder Kanne als solches der Leviten, das Beschneidungsmesser, Kränze: Sieg, Freude, Ruhm oder Kronen – Symbole von Macht und Würde, der Davidsstern, und als Ewigkeitszeichen Efeu, Schmetterling oder zwei einander entgegengeneigte Palmwipfel, die den über der hebräischen Grabinschrift gelegenen dachförmigen Teil der Steine zieren.

Im mittleren und unteren Bereich vermag man zum Teil die deutschen Namen der Verstorbenen und ihre Geburts- und Todesdaten unter Moosflechten und Verwitterungen lesen. Auf manchen Grabsteinen liegen Erinnerungssteine von Besuchern.

Der Friedhof weist eine Vielzahl eindrucksvoller Grabmäler auf. Einige Beispiele:

Auf dem jüdischen Friedhof
Aussenansicht des Friedhofs
Der Friedhof von aussen
Übersicht über den Friedhof
Gedenkstein
Gedenkstein
Familiengrab Kahn
Grabmal Familie Kahn

Eine Auswahl der Grabsteine

Juden in Südwürttemberg

Der Friedhof in Baisingen                                      

Quellen und Literatur