Jüdisches Leben in Steinbach

Der heutige Stadtteil von Schwäbisch Hall war bis 1930 ein selbständiger Ort und unterstand im Mittelalter eigenständigen Adelsgeschlechtern und dem Reichsstift Comburg. Diese dürften die Ansiedlung von Juden gestattet haben, denn schon 1631 ist dies urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit dürfte auch eine eigene Gemeinde entstanden sein. Mitte des 19. Jahrhunderts ist eine Höchstzahl von knapp 100 Gemeindemitgliedern gegeben. 1809 wurde eine Synagoge gebaut, die auch den Juden aus dem benachbarten Schwäbisch Hall als Gotteshaus diente. Sie wurde 1938 von den Nazis demoliert, blieb aber erhalten und dient heute als Privathaus. Die Vertäfelung der „Frauenschul“ konnte später teilweise wiederhergestellt werden, heute im Hällisch-Fränkischen Museum.

Zur Steinbacher Gemeinde gehörten auch einige Juden aus dem Dorf Unterlimpurg. Hier wurden die Gottesdienste in verschiedenen Privathäusern gefeiert, so auch im sog. Waller’schen Haus, wo ein Betsaal mit prächtig bemalten Holzpaneelen bestand, der bis heute erhalten ist. Die Ausstattung befindet sich ebenfalls im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall.

Einmalige Zeugnisse jüdischen Lebens und Kultur im Hällisch-Fränkischen Museum

Vertäfelung und Thoraschrein der Unterlimpurger Synagoge
Vertäfelung der Frauenschul der ehemaligen Synagoge von Steinbach

Weitere Bilder der Synagogenvertäfelung von Unterlimpurg