Juden in Stuttgart

Die älteste namentliche Erwähnung von Juden stammt von 1343 und zu dieser Zeit wird auch eine Synagoge (Judenschule) bezeugt. Nach der Pest-Verfolgungswelle von 1348 lebten bis zur kompletten Ausweisung aller Juden aus Stuttgart 1498 nur vereinzelte Familien in der Stadt. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts konnten sich wieder Juden niederlassen. Als „Schutzjuden“ konnten einige von ihnen als sog. Hofjuden oder Hoffaktoren grossen Einfluss auf das Herrscherhaus gewinnen. Zu ihnen gehörte die berühmte „Madame“ Karoline Kaulla und weitere Angehörige ihrer Familie, die als Hoflieferanten und Bankiers für den Herzog unentbehrlich waren.

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Stuttgart wurde 1832 gegründet. Damals war Stuttgart bereits Sitz der Israelitischen Oberkirchenbehörde und Zentrum der Israelitischen Religionsgemeinschaft des Königreichs. Dadurch wurde ihr der Status einer Israelitischen Kirchengemeinde verliehen. Weiterhin erhielt sie auch ein Rabbinat. Der IRG Stuttgart gehörten neben der israelitischen Gemeinde Stuttgart auch die jüdischen Gemeinden Esslingen, Aldingen und Hochberg am Neckar an. 1856 erwarb die Gemeinde ein Grundstück, auf dem 1861 eine Synagoge im maurischen Stil eingeweiht werden konnte. 1938 wurde sie in Brand gesetzt und zerstört.

Bedeutende Stuttgarter Juden  wurden sogar geadelt, darunter Alexander von Pflaum (aus Pflaumloch im Ries), Bankier, Dr. Eduard von Pfeiffer, Stadtbaumeister, die Rabbiner Joseph von Maier und Joseph von Rosenthal.

Schon nach dem 1. Weltkrieg nahm in Stut der Juden.tgart der Antisemitismus zu und führte ab 1933 zu immeer stärkerer Diskriminierung. Viele jüdische Geschäfte mussten "arisiert" werden oder wurden vom Mob demoliert. Im Novemberpogrom wurde die Synagoge zerstört und später abgebrochen.

Tausende von Stuttgarter Juden wurden deportiert und nur wenige von ihnen überlebten die Konzentrationslager.

Nach dem 2. Weltkrieg entstand erneut eine jüdische Gemeinde, ihre Synagoge wurde an der Stelle des alten Baus wieder errichtet.

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Zu Quellen und Literatur

 

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