Juden in Eichtersheim

Die Synagoge von Eichtersheim, Foto Peter Schmelzle

Eichtersheim ist Teil der Gemeinde Angerbachtal im nördlichen Kraichgau. Die Stadt liegt südlich von Heidelberg.

Im Jahre 1710 sind erstmalig Juden urkundlich im Ort nachgewiesen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nahm die Anzahl der Familien deutlich zu. Die damals ansässigen Familien Michel, Lang, Maier, Eichtersheimer, Seligmann, Wertheimer, Jöhlinger, Karlebach, Philipp, Edesheimer, Marx und Metzger lassen sich bis in das 20. Jahrhundert im Ort nachweisen. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 160 jüdische Einwohner im Dorf.

Die dann einsetzende Landflucht und Auswanderung dezimierte die jüdischen Einwohner so stark, daß im Jahre 1933 nur noch etwa 20 Juden in Eichtersheim ansässig waren.

Ab 1770 gabe es einen Betraum und eine Schule im Dorf, nach 1830 wurde eine Synagoge erbaut. Sie wurde im Jahre 1938 verkauft und als Lager benutzt. Sie wurde daher nicht zerstört und blieb erhalten. Sie wurde vor einigen Jahren renoviert und befindet sich in einem guten Zustand.

Ab 1838 war eine Schule mit Lehrerwohnung, Versammlungsraum und Mikwe vorhanden. Wegen sinkender Schülerzahlen mussten die jüdischen Kinder nach etwas 20 Jahren wieder die konfessionellen Schulen besuchen.

Zwei Juden aus Eichtersheim kamen in Gurs zu Tode, die meisten wanderten im Laufe der Zeit aus.