Der jüdische Friedhof in Kuppenheim

Die jüdische Gemeinde in Kuppenheim konnte schon 1694 einen eigenen Friedhof errichten. Er diente lange Jahre auch für andere jüdische Gemeinden als Verbandsfriedhof. Baden-Baden, Bodersweier, Bühl, Ettlingen, Freistett, Gernsbach, Hörden, Kehl, Lichtenau, Malsch, Muggensturm, Rastatt, Rheinbischofsheim und Stollhofen benutzten ihn, teilweise noch im 20. Jahrhundert. 

Der Friedhof lag damals ausserhalb der Stadt auf dem Mergelberg, wo von der Stadt Kuppenheim ein Gelände gepachtet werden konnte.1863 wurde der Platz schliesslich gekauft. Die heutige Lage nennt sich an der Stadtwaldstrasse. Seine Fläche beträgt 104 a, 1054 Grabsteine sind bis heute vorhanden.
Bestandteil des Friedhofes war eine Aussegnungshalle (Tahara). In der Reichspogromnacht im November 1938 wurde sie zerstört und musste auf eigene Kosten abgerissen werden. Auch der Friedhof selbst wurde von NS-Leuten geschändet, viele Grabmale umgeworfen und beschädigt.

Für die Zeit zwischen 1814 und 1869 existiert ein Begräbnisbuch, das vom katholischen Pfarramt Kuppenheim angelegt wurde. Darin sind 695 Begräbnisse von Juden verzeichnet. Auch auswärtige Juden, die in Kuppenheim bestattet wurden, sind eingetragen, sie kamen aus vielen Orten in Deutschland und Nachbarländern.

Die letzte Beerdigung fand 1983 statt.

Eindrucksvolle Beispiele von Kuppenheims Friedhof und den Grabmälern

hier treffen sich traditionelle Stelen und anspruchsvolle Monumente

hängende Palmzweige als Zeichen der Trauer
Grabmal eines Nachkommen eines Priesters, mit viel gotisierendem Zierwerk
Auf behauenem Fels die “Gesetzestafeln Moses”
gotische Spitzbogen auf 3-fachem Sockel, die Grabstätte mit einem Metallzaun versehen
floraler Aufbau auf Toraschrein

die teilweise prachtvollen Ausführungen zeugen vom Selbstbewusstsein der Familien

Marmortafeln auf Granit auf den Gräbern von Mina und Nathan Kahn sowie Selina Kaufherr

 

 

Juden in Kehl

Der Friedhof in Kehl

Quellen und Literatur Kehl

Juden in Baden