Die Friedhöfe im Hegau

In einigen Städten Deutschlands hatten die jüdischen Gemeinden schon im Mittelalter eigene Friedhöfe einrichten können. Im Gebiet des Bodensees ist ein mittelalterlicher Friedhof in Überlingen anzunehmen, auf dem vermutlich auch die Verstorbenen der Stadt Konstanz begraben wurden. Allerdings sind ausser einigen aufgefundenen Grabsteinen keine Spuren mehr

Der erste jüdische Friedhof in den Hegau - Dörfern wurde 1676 in Gailingen angelegt. Er stellte lange Zeit auch für die anderen Dorfgemeinden den zentralen Begräbnisort dar. Wohl in Anbetracht steigender Einwohnerzahlen in den Ortschaften, aber auch infolge häufiger Streitereien um den Zugang zum Friedhof und Gebühren für die Bestattungen wurden in den anderen Dörfern mit jüdischer Bevölkerung im Laufe der Zeit eigene Friedhöfe angelegt. Randegg machte den Anfang 1746, Wangen folgte 1828 und Worblingen 1857.

Die Belegung der Friedhöfe endete teils wegen Auflösung der jüdischen Gemeinden (Worblingen 1902), teilweise als Folge der nationalsozialistischen Verfolgung und Ermordung der Gemeindemitglieder. In Einzelfällen erfolgten noch Beisetzungen in der Nachkriegszeit, so in Wangen 1970/71 oder in Gailingen 1980.

In der Nazizeit waren die Friedhöfe Opfer von Schändung und Verwüstung geworden. Nach Ende des 2. Weltkrieges übernahmen die jeweiligen Gemeinden die Wiederherstellung der Anlagen und verpflichteten sich auch zur laufenden Pflege und Instandhaltung.

 

Gailingen

Randegg

Wangen

Worblingen

 

Juden im Hegau

Quellen und Literatur