Juden im Hegau

Der Hegau auf einer altern Karte

Im Mittelalter lebten Juden in vielen Städten Deutschlands. Auch im Bodenseeraum sind jüdische Einwohner in mehreren Städten und auch kleineren Orten bekannt, so in Konstanz, Radolfzell, Überlingen, Engen, Reichenau (?). Sie waren immer wieder Opfer der vor allem im 14. Jahrhundert aufflammenden Verfolgungen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Juden praktisch aus allen Städten endgültig vertrieben.

Als Folge der Vertreibung aus den Städten waren jüdische Familien vielfach in ländliche Gebiete ausgewichen. So dürften sie sich mit Genehmigung der jeweiligen Landes- oder Ortsherren in einigen Orten der Nordschweiz (Thurgau), Vorarlbergs und auch der damals vorderösterreichischen Besitzungen im südwestdeutschen Raum niedergelassen haben. Im Hegau werden erstmals 1611 Juden genannt, und zwar in Worblingen, das zu dieser Zeit den Herren von Danketschweil gehörte. Diese hatten dann zwischen 1650 und 1660 offiziell die Ansiedelung von sog. Schutzjuden erlaubt. Um die gleiche Zeit gestatteten die reichritterschaftlichen Herrschaften von Gailingen, Randegg und Wangen/Höri den Zuzug jüdischer Familien. Hintergrund waren vermutlich neben dem Wiederaufbau der im 30-jährigen Krieg verwüsteten Landschaften auch finanzielle Interessen. Die Ansiedelung war gebunden an die Erteilung von Schutzbriefen durch die jeweilige Herrschaft, in denen vielerlei Sondersteuern festgelegt waren, die an die Obrigkeit zu entrichten waren.

Die Friedhöfe:

Gailingen

Randegg

Wangen

Worblingen

 

Juden im Hegau

Lebensbilder

Quellen und Literatur