Die jüdischen Friedhöfe in Mainz

Ein alter Grabstein
Ein alter Grabstein Bild: Heiner Knester, Ilvesheim

 

In Mainz bestand der Friedhof "Am Judensand" vermutlich bereits vor dem 10. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung gibt es im Jahr 1286. Diese alte Grabanlage wurde im Mittelalter mit dem Niedergang der jüdischen Gemeinde zerstört. Die Grabsteine wurden verschleppt und als Baumaterial benutzt.

Ab 1583, mit der Neugründung der jüdischen Gemeinde, wurde der Friedhof am Judensand wieder bis 188o genutzt. Mit der Gründung des neuen Friedhofs an der Zahlbacher Strasse wurde er gehlossen.

Im Stadtgebiet von Mainz wurden bei Bauarbeiten zahlreiche alte Grabsteine gefunden. Sie wurden im oberen Teil des Judensandes in einem eigenen, abgegrenzten Gebiet, dem "Denkmalfriedhof", aufgestellt.

Hier steht der älteste Grabstein Mitteleuropas aus dem Jahre 1049. Auch die Steine der berühmten Rabbis Gershom bar Jehuda und Rabbi Kalonymos stehen hier. Sie waren bedeutende Gelehrte Ihrer Zeit.

Neben den genannten Friedhöfen gab es in der Umgebung zahlreiche Dörfer mit eigenen Friedhöfen, die jetzt in Mainz eingemeindet sind. Das sind die Friedhöfe von der Mainzer Vororte Ebersheim, Hechtsheim, Bretzenheim und Weisenau.